Das LESBENNETZWERK HAMBURG hatte zur Veranstaltung „Genderbudgeting“ ins Pride House eingeladen:

Genderbudgeting wurde als finanzpolitisches Instrument eingeführt, um die Ungleichheit der öffentlichen Ausgaben zwischen Männern und Frauen zu analysieren, sichtbar zu machen und zu verändern. Das Ziel ist hierbei, alle Ebenen des Haushaltsprozesses aus „Gender-Perspektive“ zu betrachten und in dessen Konsequenz die Ein- und Ausnahmen so umzuverteilen, dass eine Geschlechtergleichstellung hergestellt oder zumindest gefördert werden kann.

So weit die Theorie –doch wie sieht es damit in der Praxis aus? Wie wohl hinlänglich bekannt, sind Männer und Frauen in Hinblick auf öffentliche Zuwendungen noch immer nicht gleichgestellt. Die fortwährende Benachteiligung von Frauen wirkt sich auch auf die Förderung von Lesben und Lesbenprojekten aus. Betrachten wir die finanzpolitische Situation von Hamburger Lesbenprojekten, wird deutlich, dass eine krasse Ungleichheit in der Förderung von Schwulen- und Lesbenprojekten gegeben ist.

Auf der gut besuchten Veranstaltung wurden die öffentlichen Haushalte ins Visier genommen und eine gerechte Neuverteilung vorgeschlagen. Anhand von „best practise“-Beispielen wurde aufgezeigt, dass eine geschlechtergerechte Budgetierung nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch möglich ist und bereits in anderen Bundesländern sehr erfolgreich umgesetzt wurde.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde Annkathrin Kammeyer (SPD-Fraktion) ein symblischer Antrag für eine angemessene Förderung lesbischer Projekte in Hamburg übergeben. Trotz aller Symbolik: Der Bedarf ist ernst gemeint! Die Lesben der tragenden Lesbengruppen Hamburgs haben den Minimalbedarf ermittelt.

Das Lesbennetzwerk Hamburg ist ein Zusammenschluss von Intervention e.V., Denkträume, LuK (Lesben und Kirche), LSVD Hamburg, Verdi-Arbeitskreis LSBT*I und mhc- Lesbenberatung.

LESBENNETZWERK HAMBURG – Flyer