(Foto: LSVD Hamburg)
Rund 800 Menschen waren zum Rainbowflash 2012 auf den Hamburger Rathausmarkt gekommen, um am Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie gemeinsam bunte Luftballons mit ihren Botschaften in die Welt zu schicken – darunter auch wieder Politiker_innen verschiedener Parteien.
Der LSVD Hamburg, der den Rainbowflash deutschlandweit koordiniert und in Hamburg zusammen mit dem russischen Rainbowflash-Initiator Wanja Kilber organisiert hat, erinnerte an die Menschenrechtssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und intersexuellen Menschen, die sich für Gleichberechtigung und öffentliche Sichtbarkeit einsetzen.
Überall auf der Welt werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität diskriminiert, misshandelt, vergewaltigt, gefoltert und ermordet. In rund 80 Ländern wird Homosexualität heute noch strafrechtlich verfolgt, in einigen Ländern der islamischen Welt mit der Todesstrafe bedroht. Und in Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg ist seit März 2012 ein homophobes Gesetz in Kraft, das die russische LGBTI-Bewegung mundtot machen will.
Aber auch in Deutschland gibt es noch viel zu tun: Der Staat kann so lange nicht mit voller Glaubwürdigkeit gegen Homophobie und Transphobie eintreten, ehe er LGBTI nicht rechtlich gleichstellt. Deshalb fordert der LSVD, die Gleichstellung in der Verfassung zu verankern. Unser Grundgesetz braucht ein klares Bekenntnis gegen Homophobie und Transphobie.
In Deutschland ist die Zeit längst reif für die Öffnung der Ehe, um endlich die massive Benachteiligung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zu beenden.
Konsul Wilbur Velarde vom US-Generalkonsulat Hamburg zitierte in seiner Grußrede US-Außenministerin Hillary Clinton, die die Richtlinien der US-Regierung für LGBT-Themen auf den Punkt gebracht hat: „Die Rechte von Homosexuellen sind Menschenrechte und Menschenrechte sind Rechte von Homosexuellen“ und er betonte, dass unter der Führung von Präsident Obama die USA den Schutz und die Förderung von LGBT-Rechten zu einer Priorität der Innen- und Außenpolitik gemacht haben.
Ulf Bollmann (Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“) wies in seinem Statement zur Verfolgungsgeschichte Homosexueller eindringlich darauf hin, dass es die viel beschworene Liberalität Hamburgs in der Zeit des Nationalsozialismus nicht gegeben hat.
Die Aktion auf dem Rathausmarkt wurde von einem breiten Bündnis getragen und finanziell unterstützt. Zahlreiche Hamburger Initiativen und Organisationen hatten zur Teilnahme aufgerufen.
Rainbowflashs gegen Homophobie und Transphobie fanden 2012 wieder in vielen Städten auf der ganzen Welt statt – die meisten Aktionen verliefen friedlich. In St. Petersburg und der georgischen Hauptstadt Tiflis kam es zu gewalttätigen Übergriffen durch Hooligans und radikale Orthodoxe. Dabei wurden mehrere Personen verletzt.
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