In Hamburg war der Rainbowflash auch 2015 wieder ein voller Erfolg. Rund 700 Menschen trotzten Wind und Wetter, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen und bunte Luftballons mit Botschaften gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie in die Welt zu schicken. Nach dem Gottesdienst zum Tag der verfolgten Homosexuellen im Hamburger Michel versammelte sich die Menge auf dem Platz vor der Kirche.
Staatsrat Jan Pörksen – stellvertretend für den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg – und Hauptpastor Alexander Röder von der St. Michaeliskirche sprachen ein Grußwort.
Der LSVD Hamburg, der den Rainbowflash wieder organisiert hat, erinnerte daran, dass die Opfer des menschenrechtswidrigen § 175 immer noch auf ihre Rehabilitation und Entschädigung warten müssen, weil die Bundesregierung dieses Unrecht bis heute nicht beseitigt hat.
Gesellschaftliche Vielfalt gehört zum heutigen Alltag. Aber Gleiche Rechte und Respekt sind in Deutschland keinesfalls gesichert, das belegen nicht zuletzt der Hass und die Aggressionen, die uns derzeit von den verschiedensten Interessengruppen in der politischen Arena entgegenschlagen. Und in vielen Ländern der Welt sind sie noch lange nicht selbstverständlich. Überall auf der Welt werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität diskriminiert, misshandelt, vergewaltigt, gefoltert und ermordet. Mit der Luftballon-Aktion soll auch an die Menschenrechtssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und intersexuellen Menschen in anderen Ländern erinnert werden, die sich mit viel Kraft und Engagement, zum Teil unter Einsatz ihres Lebens, für Gleichberechtigung und öffentliche Sichtbarkeit einsetzen.
2015 hat die weltweite IDAHOT-Bewegung LSBTI Jugend in den Mittelpunkt vieler ihrer Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie gestellt. Junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle sind täglich überall in der Welt mit homophoben und transphoben Anfeindungen (von verbalen Attacken bis hin zu physischer Gewalt) konfrontiert. Schwerwiegende Gesundheitsprobleme und oftmals auch Selbsttötungen sind die Folge.
Lisa Petschke vom JungLesbenZentrum Hamburg berichtete von den alltäglichen Diskriminierungen, denen sie als junge Lesbe in Hamburg ausgesetzt ist. Seit über 10 Jahren muss sie ihrem sozialen Umfeld klarmachen, dass ihre Homosexualität keine „vorübergehende Phase“ ist.
Rainbowflashs gegen Homophobie und Transphobie fanden in diesem Jahr in zahlreichen deutschen Städten und in der ganzen Welt statt.
Wanja Kilber berichtete von der Aktion in Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg. Mit über 350 Teilnehmenden war das die größte Demonstration an diesem Tag in Russland. Die Veranstaltung verlief unter Polizeischutz friedlich. Anders in Moskau, dort wurden vorübergehend 17 Aktivist*innen festgenommen.
Die Aktion vorm Hamburger Michel wurde von einem breiten Bündnis getragen und u.a. von Barclaycard und GayParship finanziell unterstützt. Über 70 Hamburger Initiativen und Organisationen hatten zur Teilnahme aufgerufen, darunter auch der Landesarbeitskreis LSBTI ver.di Hamburg, der auch in diesem Jahr wieder den Lautsprecherwagen zur Verfügung stellte.
Mehr Fotos und Videos gibt es auf unserer facebook-Seite: https://www.facebook.com/lsvdhamburg
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