Antworten der Parteien auf die Wahlprüfsteine des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD)
Am umfassendsten wollen Bündnis 90/ Die Grünen die insgesamt 24 Forderungen des LSVD umsetzen, dicht gefolgt von der Linken und der FDP. Die SPD liegt auf Platz 4, auch weil sie viele Punkte unbeantwortet lässt. Die Union will vor allem am Status quo festhalten, bleibt vage und lässt insgesamt 14 Forderungen unbeantwortet. Sie verspricht lediglich einen Aktionsplan gegen Hassgewalt und befürwortet die Aufhebung des Blutspendeverbots für homo- und bisexuelle Männer.
Wenig überraschend zeigt die AfD für viele Errungenschaften ihre Verachtung und will etwa das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz wieder abschaffen. Familie ist für sie auch nicht da, wo Kinder sind und Regenbogenfamilien entsprechen nicht ihrem familienpolitischen Ideal. Trotz lesbischer Spitzenkandidatin steht die AfD für eine gefährliche Politik, der LSBTI keine Stimme geben sollten.
Die acht LSVD-Wahlprüfsteine konzentrierten sich auf folgende Themen:
Diskriminierungsschutz in Artikel 3 Grundgesetz und Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz ausbauen
Abstammungs- und Familienrecht für Regenbogenfamilien reformieren
Selbstbestimmung von trans- und intergeschlechtlichen Menschen rechtlich anerkennen
Hasskriminalität gegen LSBTI bekämpfen
Einsatz für Menschenrechte von LSBTI weltweit
Menschenrechtskonforme & LSBTI-inklusive Flüchtlingspolitik umsetzen
Respekt und Akzeptanz im Alltag stärken
Queere Gesundheit fördern
Die im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien haben sich auf ein neues Verfahren für die Einreichung von Wahlprüfsteinen geeinigt. Danach dürfen nur maximal acht Fragen mit maximal jeweils 300 Zeichen eingereicht werden. Unsere Bewertung basiert ausschließlich auf den Antworten, die uns die Parteien gegeben haben. Nicht alle Parteien haben die Chance genutzt, darzustellen, was sie laut ihrem Programm alles für LSBTI erreichen wollen.
Mehr Informationen: www.lsvd.de/bundestagswahl
Terminhinweis
Welche Parteien wählen LGBTIQ* bei der anstehenden Bundestagswahl. Am Dienstag, den 31.08., 11:00 Uhr stellt das Forschungsteam um Prof. Dr. Dorothée de Nève von der Universität Gießen die Ergebnisse der LGBTIQ*-Wahlstudie in einer Online-Pressekonferenz vor. Knapp 8.000 Menschen haben sich bei der Umfrage beteiligt. Anmeldung bei LSVD-Pressesprecher Markus Ulrich unter presse@lsvd.de.
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