„Wie sich Corona auf LSBTI-Aktivismus in Russland und im Globalen Süden auswirkt

Berichte unserer Partnerorganisationen aus Russland, Uganda, Südafrika, Nicaragua und dem Westbalkan

Wie ist die Situation von LSBTI und wie beeinflusst Covid19 die Arbeit? Wie meistern sie die Situation? Welche Bedarfe und Bedürfnisse gibt es? Wir wollten Informationen aus erster Hand und wissen, wie sich die Situation in den Städten und Ländern unserer Partner*innen darstellt.

Dramatische soziale und wirtschaftliche Situation in Russland

Das Team von Side by Side, dem St. Petersburger Filmfestival, berichten uns von den Vorbereitungen des Moskauer Festival, das sie ebenfalls organisieren. Moskau ist seit dem 3. April abgeriegelt. Die Menschen sollen zu Hause bleiben. Nur für Angehörige systemrelevanter Berufe gelten Ausnahmen. Auf der Straße patrouillieren Polizist*innen. Ganz anders in St. Petersburg. Hier bestehe ein Ausgehverbot nur für Menschen über 65 Jahren.

Russlandweit gelte im Arbeitsleben eine „Auszeit“, ohne dass der Staat Hilfen für Firmen vorsehe. So kürzten die Arbeitgeber Löhne und kündigten vielen Angestellten. Die wirtschaftliche und soziale Situation sei im ganzen Land dramatisch. Viele kleinere und mittlere Unternehmen gingen pleite. Die Menschen seien verzweifelt. Im medizinischen Bereich fehle es an allem: Masken, Tests, guter Organisation und auch an Betten, denn die Zahl der Krankenhäuser im Land sei in den letzten 20 Jahren halbiert worden.

Die Situation der LSBTI-Community habe sich verschlechtert, weil viele Anlaufstellen geschlossen wurden. Zwar finden Beratungen online statt, doch die Treffpunkte seien zu. Zudem führten die Ausgangsverbote und Selbstisolation zu mehr (häuslicher) Gewalt. Vor allem für trans* Personen sei es in staatlichen Wohnheimen oder gemieteten Gemeinschaftswohnräumen zunehmend gefährlich.“

Hier geht es zu dem kompletten Bericht